Kaserne-Saison startet mit Homo-Hasser Capleton
Das Drei-Sparten-Kultur-Haus Kaserne eröffnet dieses Wochenende mit einer neuen Leitung unter Carena Schlewitt die Saison 08/09. Das Eröffnungswochenende steht unter dem Motto "Mit Nachbarn" und überzeugt vor allem mit Tanz und Theater.
Auch die neue Musikleiterin Laurence Desarzens, ehemalige Organisatorin von illegalen Konzerten in Lausanne und Genf und mehrjährige Leiterin der Sparte "Musik" am der Kaserne ähnlichen Zücher Kulturbetrieb Rote Fabrik, feiert ihr Eröffnungswochenende, obwohl unter anderem bereits ein Konzert (Morcheeba) stattgefunden hat. Nun lässt sich nach dem stark kritisierten Wechsel der Musikleitung erstmals ein Blick auf das neue Musik-Programm werfen; und es sieht düster aus: Während sich die Sparte Musik unter den alten Leitern Nicolas Plésel und Heinz Darr durch eine hohe Dichte und Diversität an unterschiedlichen Stilen, Konzerten und Partys ausgezeichnet hat, wird momentan bis Januar für ganze 8 Anlässe geworben. Roter Faden im Programm sollen 3 neue Serien sein, Kick It! (Hiphop), Full Attention (Reggae) und Bazzle (Electro/Rock).
Während Kick It! keiner weiteren Erklärung bedarf, und bei Bazzle bisher noch nicht so recht klar ist, worum es sich eigentlich handeln soll (Electro? Rock? Crossover? Mainstream-Party-Style à la Roundtable Knights?) beweist Desarzens bei der Auswahl des 2. Reggae-Acts ein unglückliches Händchen: Gebucht wurde der wegen unzähliger Homo-Hasser-Tunes und Aufrufen zur Jagd von Schwulen bekannte jamaikanische Capleton. Der Auftritt wird dann auch sogleich vom Berner Projekt Stop Murder Music, welches sich dem Kampf der Homophobie in der Reggae/Dancehall-Szene verschrieben hat, kritisiert.
Und das zurecht: Capleton fordert in seinen Liedern öffentlich die Verbrennung von Schwulen. Das dürfte Grund genug sein, diesen Künstler nicht mehr zu verpflichten. Auch fehlt es im Reggae/Dancehall-Bereich nicht an vertretbaren Künstlern, auch wenn diese eine vielleicht nicht ganz so grosse Resonanz auslösen. Könnte es sein, dass Desarzens bloss versucht, mit schwarzen Zahlen zu punkten, und dabei ihrer Verantwortung als Programmleiterin nicht nachkommt?
Was auch immer die Motivation der Verantwortlichen ist - ob eine finanzielle oder blosses Nicht-Wissen - es liegt es nun an Desarzens, den homophoben Capleton schnellstmöglich durch einen verantwortbaren Künstler zu ersetzen.
Auch die neue Musikleiterin Laurence Desarzens, ehemalige Organisatorin von illegalen Konzerten in Lausanne und Genf und mehrjährige Leiterin der Sparte "Musik" am der Kaserne ähnlichen Zücher Kulturbetrieb Rote Fabrik, feiert ihr Eröffnungswochenende, obwohl unter anderem bereits ein Konzert (Morcheeba) stattgefunden hat. Nun lässt sich nach dem stark kritisierten Wechsel der Musikleitung erstmals ein Blick auf das neue Musik-Programm werfen; und es sieht düster aus: Während sich die Sparte Musik unter den alten Leitern Nicolas Plésel und Heinz Darr durch eine hohe Dichte und Diversität an unterschiedlichen Stilen, Konzerten und Partys ausgezeichnet hat, wird momentan bis Januar für ganze 8 Anlässe geworben. Roter Faden im Programm sollen 3 neue Serien sein, Kick It! (Hiphop), Full Attention (Reggae) und Bazzle (Electro/Rock).
Während Kick It! keiner weiteren Erklärung bedarf, und bei Bazzle bisher noch nicht so recht klar ist, worum es sich eigentlich handeln soll (Electro? Rock? Crossover? Mainstream-Party-Style à la Roundtable Knights?) beweist Desarzens bei der Auswahl des 2. Reggae-Acts ein unglückliches Händchen: Gebucht wurde der wegen unzähliger Homo-Hasser-Tunes und Aufrufen zur Jagd von Schwulen bekannte jamaikanische Capleton. Der Auftritt wird dann auch sogleich vom Berner Projekt Stop Murder Music, welches sich dem Kampf der Homophobie in der Reggae/Dancehall-Szene verschrieben hat, kritisiert.
Und das zurecht: Capleton fordert in seinen Liedern öffentlich die Verbrennung von Schwulen. Das dürfte Grund genug sein, diesen Künstler nicht mehr zu verpflichten. Auch fehlt es im Reggae/Dancehall-Bereich nicht an vertretbaren Künstlern, auch wenn diese eine vielleicht nicht ganz so grosse Resonanz auslösen. Könnte es sein, dass Desarzens bloss versucht, mit schwarzen Zahlen zu punkten, und dabei ihrer Verantwortung als Programmleiterin nicht nachkommt?
Was auch immer die Motivation der Verantwortlichen ist - ob eine finanzielle oder blosses Nicht-Wissen - es liegt es nun an Desarzens, den homophoben Capleton schnellstmöglich durch einen verantwortbaren Künstler zu ersetzen.
grenzbeobachter - 17. Sep, 22:45